Die Ausstellung zeigt im HAUS CARSLPLATZ 6 in Düsseldorf, Kunst, Werk, Wirkung und das Umfeld einer der zentralen Figuren der amerikanischen
Nachkriegs-Literatur und Kunst seit den 1950er Jahren.
Die multi-mediale und durch Live-Elemente performativ aufgebaute Ausstellung in Düsseldorf stellt den legendären Poeten, Künstler, Verleger und Buchhändler vor, der in diesem Jahr seinen 100-jährigen Geburtstag feiert: Lawrence Ferlinghetti.
Er lebt in San Fransisco, USA, und wird bei gutem Gesundheitszustand mittels Direktschaltung an der Eröffnung der Düsseldorfer Präsentation im Mai 2019 teilnehmen.
Lawrence Ferlinghtti ist einer der einflussreichsten und meistgelesenen lebenden Dichter und Künstler Amerikas. Er blickt mit seinem 1953 in San Francisco gegründeten City Light Bookstore zudem auf 66 Jahre erfolgreiche Tätigkeit als prägend wirkender, kritisch ausgerichteter Verlag und eine für die Literatur- und Kunstgeschichte Amerikas denkwürdige, noch stets erfolgreiche Verlags- und Buchhandlung zurück.
Es gilt herauszustellen, daß die Figur Ferlinghetti, sein konsequentes Schaffen und seine umfassende Förderung der Lyrik nicht nur mit den 50er und 60er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts verbunden ist, sondern in vielen Bereichen unserer Kultur fortbesteht. Sein Name ist unauslöschbar verbunden mit der kulturellen und intellektuellen Identität Amerikas und vielen neuen, längst populären Formensprachen in Kunst und Literatur.
Ferlinghettis literarisches und künstlerisches Schaffen machten seinen Buchladen noch in den 1950er Jahren zum Treff- und Ausgangspunkt der literarischen „Beats“, der sogenannten Beat-Generation, die mit weltbekannten Werken wie „Howl“ von Allen Ginsbergh, „On the road“ von Jack Kerouac oder „Naked Lunch“ von William S. Borroughs die Lyrik in kritischer und direkter Weise nutzten. Die sich um Ferlinghetti scharenden Autoren wollten dieser Zeitepoche der politisch und gesellschaftlich restriktiven 50er Jahre in Amerika, neue künstlerische Methoden und Inhalte, mithin Freiheit, Toleranz und damit Menschlichkeit entgegensetzen.
Ferlinghettis letzlich erfolgreicher und Aufsehen erregender Prozess gegen das offizielle amerikanische Verbot von Ginsberghs Klassiker „Howl“ machte die literarische Gruppe dann weltweit bekannt.
Ferlinghetti kreierte mit seinem City Lights Bookstore nicht mehr und nicht weniger
als einen Sehnsuchtsort für sogenannten „serious research“, eine zentrale Plattform für
Literaten, Künstler und Freidenker: eine bis heute Hoffnung tragende Ikone amerikanischer, kultureller Freiheit.
Die fortan geprägten Inhalte und individuellen Auftrittsformen der Beat-Generation, aus einer für alle offenen Kunst- und Weltanschauung zwischen Lesung, improvisiertem Jazz, rythmischem Sprechvortrag und kombinatorischen Elementen der bildenden und darstellenden Künste, haben nachhaltigen und wechselseitigen gesellschaftlichen Einfluß. Zu nennen sind die sexuelle Revolution, feministische Aktionen, der Widerstand gegen den Vietnam-Krieg – letztlich gegen eine unfreie und als unbewegliche Einheitskultur empfundene amerikanische Kulturlandschaft.